Worin genau bestanden das Innovationspotential und die hohe soziale Attraktivität des europäischen Renaissance-Humanismus? Die interdisziplinäre Aufsatzsammlung beantwortet diese Frage anhand unterschiedlicher gelehrter Gattungen und Wirkungsfelder humanistischer Kultur.
Der europäische Humanismus war kein Projekt weltfremder Literaten. Propagiert und protegiert wurde er vielmehr von Fürsten und Diplomaten, von Kaufleuten und Bankiers. Was faszinierte diese Spezialisten für Geld und Macht so sehr an der neuen Bildung? Warum war es für sie lukrativ, in Humanismus zu investieren? Welchen konkreten Nutzen brachte er ihnen? Was konnten Humanisten besser als die Vertreter der bisherigen »mittelalterlichen« Kultur?
Die 17 Beiträge dieses Bandes fragen nach dem Innovationspotential und der gesellschaftlichen Wirkung des Renaissance-Humanismus, nach seinen Zielen und nach den konkreten Veränderungen, die er bewirkte. Sie untersuchen typisch humanistische Gattungen (Poesie, Philologie und politische Publizistik), spezifische Wirkungsfelder und Diskursnetze (Höfe, Städte, Klöster und Konfessionskirchen) und verschiedene Weisen der Indienstnahme humanistischer Werte und Methoden.
Mit Beiträgen von Gabor Almasi, Klaus Bergdolt, Raingard Eßer, Ulrich Heinen, Caspar Hirschi, Gerlinde Huber-Rebenisch, Arne Karsten, Thomas Maissen, Dieter Mertens, Harald Müller, Markus Müller, Manfred Rudersdorf, Harriet Rudolph, Anton Schindling, Elisabeth Stein, Gerrit Walther und Peter Wolf.