Wallstein Verlag

Zuflucht in der Karibik


Die jüdische Flüchtlingssiedlung in der Dominikanischen Republik 1940 - 1945

Aus dem Englischen von Georgia Hanenberg

Reihe: Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden; Bd. 36


Jüdisches Exil in der Karibik: Die Dominikanische Republik als letzter Zufluchtsort.


Zwischen 1940 und 1945 ließen sich einige hundert jüdische Flüchtlinge aus Europa in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik nieder und gründeten dort, in Sosúa, eine Siedlung mit Schulen, landwirtschaftlichen Kooperativen und einem reichen kulturellen und religiösen Leben. Ihre Geschichte steht im Zentrum dieses Buches, für das die US-amerikanische Historikerin Marion Kaplan eine große Anzahl archivalischer Quellen und lebensgeschichtlicher Interviews ausgewertet hat. So kommen die Hoffnungen und Erwartungen der Flüchtlinge zur Sprache, ihre Anpassungsleistungen in der für sie fremden karibischen Welt, ihre Erfolge, aber auch ihr Scheitern: Die meisten von ihnen verließen ihr Exilland nach Kriegsende. Zudem beleuchtet die Autorin die Rolle der übrigen Protagonisten dieses kleinen Dramas am Rande der großen Politik: Die dominikanische Regierung, die als einzige jüdische Flüchtlinge aufnahm, als sich ihnen alle anderen Türen verschlossen; die US-Regierung, die das Unternehmen zunächst positiv beurteilte und dann ihre Meinung änderte; das American Jewish Joint Distribution Committee, das das Siedlungsprojekt unterstützte und verwaltete; und schließlich die dominikanischen Arbeiter, die Sosúa mit aufbauten - ein Kaleidoskop aus Stimmen und Perspektiven, das zudem deutlich macht, auf welch vielfältige Probleme politische Flüchtlinge bis heute stoßen.
Inhaltsangabe

Marion Kaplan

Marion Kaplan ist Professorin für Modern Jewish History an der New York University. Sie veröffentlichte zahlreiche Studien zur deutsch-jüdischen Geschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, insbesondere zur Geschlechter- und Alltagsgeschichte. Veröffentlichungen ...

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