Wallstein Verlag

Ausnahmezustand der Literatur


Neue Lektüren zu Heinrich von Kleist

Herausgegeben von Nicolas Pethes


Neue Einsichten in das Werk des Ausnahmedichters Heinrich von Kleist anlässlich seines 200. Todestages am 21. November 2011.


Das Werk Heinrich von Kleists (1777-1811) ist 200 Jahre nach dem Tod des Autors von gleichermaßen historischem Wert wie prägnanter Aktualität. Wie kaum ein anderer hat Kleist die Umwälzungen und Erschütterungen des Menschen- und Gesellschaftsbilds seiner Zeit registriert und ihnen in seinen Dramen und Erzählungen einen Resonanzraum geschaffen. Mit den Bildern einer Welt im Ausnahmezustand entwarf Kleist zugleich aber auch die Urszenen unserer Moderne: Von Erdbeben und Aufständen über Privatfehden und Befreiungskriege bis zum Zerfall von Familien- und Rechtsordnungen.
Die Beiträge des Sammelbands nehmen diese Ausnahmezustände in den Blick und verfolgen, auf welche Weise sie für Kleist weniger den Sonder- als den Regelfall moderner Gesellschaften bilden. Unter den Gesichtspunkten Krieg, Recht und Leben werden Kleists Texte von »Die Familie Schroffenstein« bis zur »Verlobung in St. Domingo« Analysen unterzogen, die zeigen, auf welche Weise der Ausnahmezustand bei Kleist nicht nur ein politisches Motiv ist, sondern auch neuen Erzähl- und Theaterformen Bahn bricht.
Nicolas Pethes

Nicolas Pethes, geb. 1970, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität zu Köln. Er hat Forschungsprojekte zu medizinischen Fallgeschichten, zur Zeitschriftenliteratur und zur Geschichte medienkritischer Diskurse geleitet und ist seit ...

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