Als sein »gedankenreichstes Werk«, das Beste, was er geschrieben habe, hat Frank Wedekind sein Hochstaplerstück »Der Marquis von Keith« bezeichnet. Die Geschichte um Kunst und Kommerz, Sein und Schein, Tausch und Täuschung, aber auch um das Spannungsverhältnis zwischen disparaten Haltungen, um die Frage nach Askese oder Lebensgenuss bildet den Auftakt der Reihe »Frank Wedekind - Werke in Einzelbänden«. Dieses unter abenteuerlichen Umständen entstandene und zuerst 1900 unter dem Titel »Münchner Scenen« gedruckte Stück stieß bei den Zeitgenossen zunächst auf Unverständnis. Aufgrund seiner rasanten Dialoge und der raffinierten Mischung aus burlesker Komik und bitterem Ernst zählt das Stück aber mittlerweile zu den Klassikern der Moderne und amüsiert das Publikum noch heute.
In der Ausgabe »Frank Wedekind - Werke in Einzelbänden« werden maßgebliche Texte Wedekinds zuverlässig ediert, auf der Grundlage der Kritischen Studienausgabe kommentiert und in handlicher Form zugänglich gemacht.
Ariane MartinAriane Martin, geb. 1960, ist Professorin für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Mainz, leitet dort die Editions- und Forschungsstelle Frank Wedekind und ist Vize-Präsidentin der Frank Wedekind-Gesellschaft.
mehrFrank WedekindFrank Wedekind (1864–1918) gehörte mit seinen gesellschaftskritischen Theaterstücken zu den meistgespielten Dramatikern seiner Epoche. Er prangerte mit Stücken wie »Lulu« und »Frühlings Erwachen« hinlänglich schulische Dressur, bürgerliche Scheinheiligkeit ...
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