Wer auf eine zeitgemäße Erneuerung der wissenschaftlichen Informationsinfrastruktur setzt, der setzt auf »Open Access«: Dank des elektronischen Publizierens im Internet sollen wissenschaftliche Veröffentlichungen weltweit nicht nur sichtbarer sein, sondern für das interessierte Publikum sogar kostenlos. So stellen es die Befürworter von »Open Access« dar, und so wird es im Rahmen nationaler und internationaler Forschungsförderungspolitiken unter Aufbietung erheblicher Steuergelder auch umgesetzt.
Erstaunlicherweise wurden diese »Open Access«-Versprechungen bislang nicht kritisch hinterfragt. Der Konstanzer Bibliothekar Uwe Jochum unternimmt diese bisher versäumte kritische Analyse und kommt zu dem Ergebnis, dass »Open Access« nicht billiger, sondern teurer als das konventionelle Publizieren ist. Darüber hinaus sieht er den eigentlichen Preis in dem wissenschaftspolitischen Systemwechsel, der Wissenschaft nicht fördert, sondern vielmehr in Frage stellt.
Uwe JochumUwe Jochum, geb. 1959, studierte Germanistik und Politikwissenschaft in Heidelberg und promovierte an der Universität Düsseldorf. Seit 1988 arbeitet er als wissenschaftlicher Bibliothekar.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur Bibliotheks- und Mediengeschichte, ...
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