Vor den Nationalsozialisten hatten sie ins Exil flüchten müssen, als Remigranten trafen sie auf ein verändertes Deutschland. Im Rahmen der alliierten Konzepte zur geistigen Umorientierung einer Bevölkerung, die mehrheitlich bis zuletzt das NS-Regime unterstützt hatte, übten die Journalisten und Publizisten des Exils Einfluss auf Gesellschaft, Politik und Kultur der Nachkriegszeit aus. Besonders gute Möglichkeiten boten die Massenmedien, und tatsächlich nahmen viele Remigranten hier Führungspositionen ein. In diesem Sammelband steht die Frage im Mittelpunkt, welchen Einfluss die einige hundert zählenden publizistisch tätigen Rückkehrer tatsächlich hatten und welche nachhaltigen Wirkungen sie erzielten.
Durch die Einbeziehung der Geschichte der Remigration nach dem Zweiten Weltkrieg in die Exilforschung werden bisher vorherrschende Formeln - etwa die der »erfolglosen Rückkehr«
in eine »feindselige Gesellschaft« - differenzierter betrachtet und in Teilen revidiert. In 18 Beiträgen wird die Rolle der Remigranten in der alliierten Medienpolitik untersucht. Dazu gehört nicht nur das sichtbare, sondern auch das untergründige Wirken in journalistischen Netzwerken, im Film und im Rundfunk, in allen Besatzungszonen und in den beiden deutschen Staaten. Lebensbeschreibungen von einzelnen Publizisten und biographische Studien illustrieren die Karrierechancen, die sich den Heimkehrern boten.
Claus-Dieter KrohnClaus-Dieter Krohn war Professor- für Kultur- und Sozialgeschichte an der Universität Lüneburg. Veröffentlichungen zur Wirtschafts- Sozial- und Theoriegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und zur Exilforschung. Er verstarb am 06.09.2019.
Veröffentlichungen ...
mehrAxel SchildtAxel Schildt (1951-2019), war Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg.
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