Am 23. Juli 1949 notierte Thomas Mann zu seiner Abreise von Zürich nach Deutschland: »Gefühl, als ob es in den Krieg ginge«. In Frankfurt und Weimar nahm er jeweils einen Goethepreis entgegen; die Bayerische Akademie der Schönen Künste gab ihrem Mitglied zu Ehren einen Empfang. Für den amerikanischen Staatsbürger und deutschen Dichter war die Stadt München das eigentliche und am meisten problematische Ziel seines ersten Deutschlandbesuchs nach sechzehn Jahren. Albert von Schirnding untersucht das komplizierte Verhältnis Thomas Manns zur Bayerischen Akademie. Seine keineswegs selbstverständliche Mitgliedschaft hat eine spannungsreiche Vorgeschichte und ein tragikomisches, bisher völlig unbekanntes Nachspiel, das um ein Haar zu seinem Ausschluss aus der Akademie geführt hätte. Dieser Skandal - eine erneute Ausweisung Thomas Manns aus München - konnte durch seine Freunde und Verteidiger gerade noch verhindert werden.
Albert von SchirndingAlbert von Schirnding, geb. 1935, ist Schriftsteller und Literaturkritiker. Er studierte Klassische Philologie und Germanistik in München und Tübingen und ist seit 1983 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie seit 2001 Mitglied der ...
mehr