Jakob van Hoddis zählt neben Georg Heym und Ernst Stadler zu den bedeutendsten Dichtern des »expressionistischen Jahrzehnts«. Zu seinen Förderern gehörten die Herausgeber der Zeitschriften »Die Aktion« (Franz Pfemfert), »Der Sturm« (Herwarth Walden) und »Die Fackel« (Karl Kraus). So unterschiedliche Dichter wie Johannes R. Becher, Else Lasker-Schüler, Tristan Tzara und André Breton äußerten sich begeistert über sein Werk, das sich nicht leicht einer bestimmten avantgardistischen Richtung zurechnen lässt. Es kann nicht allein dem sachlich-analytischen, aber ebenso wenig dem visionär-utopischen Frühexpressionismus zugeordnet werden; hält nicht nur durch das Mittel der Groteske die Aporien offen, sondern ist auch in seinen ernsthaft-pathetischen Anteilen kritisch reflektiert.
Gedichte und Prosastücke - sein berühmtestes Gedicht »Weltende« eingeschlossen - sind fast einhundert Jahre nach ihrer Entstehung noch immer von großer Aktualität.
Regina NörtemannRegina Nörtemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt / Oder. Im Wallstein Verlag erschienen u. a. ihre dreibändige Ausgabe des lyrischen Werks von Gertrud Kolmar, ihre Edition der Dramen und die überarbeitete ...
mehrJakob van HoddisHans Davidsohn, der sich als Schriftsteller Jakob van Hoddis nannte, wurde am 16. Mai 1887 in Berlin geboren und am 30. April 1942 zusammen mit 100 Patienten und Mitarbeitern der »Israelitischen Heilanstalten« Bendorf/Sayn in den Distrikt Lublin deportiert. ...
mehr