Welche philosophischen Gründe sprechen für - und welche gegen religiöse Erziehung?
Sollen Eltern, auch areligiöse, ihre Kinder religiös erziehen, um ihnen stabile Werte zu vermitteln? Oder wird die Freiheit eines Kindes durch religiöse Erziehung eingeschränkt?
Hans G. Nutzinger und Anja Stöbener führen aus, dass Religion schon in frühen Lebensjahren ein Prüfstein sein kann, um die eigenen Werte kritisch zu reflektieren - und so gleichzeitig Offenheit für die Werte anderer Menschen zu bewahren. Für Stefan Meyer-Ahlen liegt die Relevanz von Religion in den »Dimensionen« Verantwortlichkeit, Relation, Freiheit, Akzeptanz, Versöhnung und Orientierung. Aus deren Bedeutung erwächst für Staat und Gesellschaft die Verpflichtung, eine freiheitliche Wertentwicklung und Werterziehung in der Schule zu ermöglichen. Douglas R. McGaughey plädiert dafür, dass Religion die persönliche moralische Verantwortlichkeit integrieren und eine Form von Vergeben enthalten sollte, die in der Freiheit und der Integrität des Menschen gründet.
Inhalt:
Hans G. Nutzinger und Anja Stöbener: Braucht Werterziehung Religion?
Stefan Meyer-Ahlen: Mehrwert Religion - Die besondere Bedeutung von Religion im Kontext der Werterziehung
Douglas R. McGaughey: Über die Rolle der Religion in der moralischen Entwicklung
Hans JoasHans Joas, geb. 1948, ist seit 2002 Leiter des Max-Weber-Kollegs, Erfurt. Außerdem ist er Professor für Soziologie und Mitglied des Committee for Social Thought an der University of Chicago.
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