Und Karl Kraus? Seine Wertschätzung für den »edlen Jüngling« Wolff überstand verlagsinterne Autorenpolemiken, seine grundsätzliche Abneigung gegen alle, die er »Neutöner« nannte und die großen Fährnisse bei der Herstellung seiner Bücher.
Der Briefwechsel bezieht Äußerungen von Autoren und Mitarbeitern beider Seiten mit ein, die zur Gründung des Ein-Mann-Verlages unter Kurt Wolffs Ägide führten, den »Verlag der Schriften von Karl Kraus«. Doch private Mitteilungen wurden schon bald von öffentlichen Kundgebungen in Zeitungen und Zeitschriften begleitet, in denen sich vor allem eine Polarisierung zwischen Karl Kraus und Franz Werfel abzeichnete. Werfel hatte Wolff zum Verleger von Kraus gemacht - und durch ihn zerbrach die Verbindung, bevor Kraus'
Hauptwerk, »Die letzten Tage der Menschheit«, erscheinen konnte.
Ergänzt wird der Briefwechsel u.a. durch Briefe von und an Albert Ehrenstein, Kurt Hiller, Siegfried Jacobsohn, Leopold Liegler, Sidonie Nádherny, Berthold Viertel und Franz Werfel sowie die Erinnerungen Kurt Wolffs an Kraus, die zum Schönsten gehören, was je über Karl Kraus geschrieben wurde.
Karl KrausKarl Kraus (1874-1936) war als Herausgeber und fast alleiniger Verfasser der »Fackel« einer der meistverehrten und zugleich meistgehassten Kritiker seiner Zeit.
mehrFriedrich PfäfflinFriedrich Pfäfflin, geb. 1935, hat nach zwanzigjähriger Tätigkeit als Verlagsbuchhändler ein Vierteljahrhundert die Museumsabteilung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach geleitet. In den Jahren 1968 bis 1973 erschien der von ihm initiierte, von Heinrich ...
mehrKurt WolffKurt Wolff (1887-1963) war Verleger und Gründer des Kurt Wolff Verlags. Er veröffentlichte die wichtigsten deutschen Autoren des Expressionismus.
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