Die Entstehung der Europäischen Gemeinschaft ist eng mit dem Erleben der nationalsozialistischen Kriegs- und Besatzungspolitik verbunden. In dezidierter Abgrenzung dazu entwickelte sich ein europäisches Bewusstsein, das an den Grundwerten von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten ausgerichtet war und sich zugleich gegen die kommunistischen Diktaturen in Osteuropa absetzte.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und im Zuge der EU-Osterweiterung bildet nun nicht mehr nur die nationalsozialistische Diktaturerfahrung den Fluchtpunkt der erinnerungspolitischen Positionierungen - mit der kommunistischen Diktaturgeschichte der ostmitteleuropäischen Beitrittsländer kam ein neuer Identitätskern hinzu. Und auch die bis dato eher vernachlässigten Diktaturen zwischen Ost und West - Italien, Portugal, Spanien, Griechenland - fanden langsam Eingang in den Raum gesamteuropäischer Geschichtsdiskurse.
Die Autorinnen und Autoren analysieren, an welcher Stelle wir uns heute, im Jahr nach der umfangreichen EU-Osterweiterung, bewegen. Welches Bild der Vergangenheit wirkt auf unsere Gegenwart?
Mit Beiträgen u.a. von: Marianne Birthler, György Dalos, Sandra Kalniete, Reinhard Rürup, Timothy Snyder, Feliks Tych und Martina Weyrauch
Thomas GroßböltingThomas Großbölting, geb. 1969, ist Professor für Geschichte der Neuzeit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Von 2005 bis 2007 war er Leiter der Abteilung Bildung und Forschung bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Er lehrt und ...
mehrDirk HofmannDirk Hofmann, geb. 1974, ist freier wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Genshagen. Er arbeitet als Gymnasiallehrer für die Fächer Politik, Geschichte und Französisch sowie als freiberuflicher Übersetzer sozialwissenschaftlicher Texte aus dem Französischen ...
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