Der Dokumentarfilm Nuit et Brouillard (dt.: Nacht und Nebel) aus dem Jahre 1955 ist eines der frühesten filmischen Zeugnisse über den Holocaust. Der Regisseur Alain Resnais und der Schriftsteller Jean Cayrol, der den Kommentar verfasste, erstellten den 30-minütigen Film, der für internationales Aufsehen sorgte - Hanns Eisler schrieb die Filmmusik. Durch den Film wurden erstmals breite Bevölkerungsschichten mit authentischem Bildmaterial aus dem Holocaust konfrontiert.
Ewout van der Knaap analysiert die Entstehungsgeschichte, die innere Struktur und die Unterschiede in der internationalen Rezeption des Films. Paul Celan übersetzte den Kommentar für die deutsche Fassung.
»Diese wichtige Studie ist erhellend und zeigt, wie tiefgreifend Nacht und Nebel unsere innere und äußere Holocaust-Gedenklandschaft geprägt hat, wie seine Rezeption in verschiedenen Ländern im Laufe der Jahre ein Licht auf die jeweiligen nationalen Gedenkbräuche und das quälende Holocaust-Gedächtnis zu werfen vermochte.«
James E. Young
Ewout van der KnaapEwout van der Knaap, geb. 1965, lehrt seit 1995 Neuere deutsche Literatur und Kultur an der Universität Utrecht.
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