Als Rainer Malkowsi 1975 mit dem Band »Was für ein Morgen« debütierte, war es die Zeit der neuen Subjektivität in der Lyrik. In seinen Gedichten wird aber die Aufmerksamkeit für das Alltägliche und Gewöhnliche in die philosophische Frage nach dem Wesen der Dinge gewendet und verharrt nicht in der Subjektivität. Indem Rainer Malkowski jede bedeutungsvolle und metaphernreiche Rede vermeidet, dringt er tiefer zum Wahrheitskern seiner Beobachtungen vor. Zwar sind seine Gedichte ein vehementer Einspruch gegen die Anmaßungen der Wissenschaft und die Entzauberung der Welt, sie sind es jedoch nicht aus radikaler Subjektivität, sondern durch ihre Präzision. In seinen Gedichten ist jedes Wort durch den sinnlichen Eindruck gedeckt.
Rainer Malkowski hat zu Lebzeiten neun Gedichtbände veröffentlicht. Das gesamte lyrische Werk des 2003 verstorbenen Autors, der einer der erfolgreichsten Werbetexter der Bundesrepublik war, wird hier in einem Band vorgestellt.
Ein kluges und einfühlsames Nachwort des Lyrikers und Essayisten Nico Bleutge beschließt den Band.
Interpretation zu Rainer Malkowski: »Kugelgedicht« in der Frankfurter Anthologie (18.12.2015)
Nico BleutgeNico Bleutge, geb. 1972 in München, studierte Germanistik, allgemeine Rhetorik und Philosophie und lebt als Lyriker, Literaturkritiker und Essayist in Berlin. 2006 erhielt er den Anna-Seghers-Preis.
mehrRainer MalkowskiRainer Malkowski, geb. 1939 in Berlin, widmete sich nach erfolgreicher Tätigkeit in der Werbung seit 1972 dem Schreiben von Gedichten. Er lebte bis 2003 in Brannenburg am Inn. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Leonce-und-Lena-Preis ...
mehr