Zwischen 1916 und 1918 schrieb Franz Kafka hauptsächlich mit Bleistift in kleine Notizbücher im Oktavformat. In diesen sogenannten Oktavheften sind Tagebuchfetzen, Briefentwürfe und Erzählkomplexe gesammelt, die Kafka teilweise in seinem »Landarzt«-Band publizierte. Andere erst nach seinem Tod veröffentlichte Texte wie »Die Brücke«, »Der Jäger Gracchus« oder »Beim Bau der Chinesischen Mauer« haben später große Bekanntheit erlangt. Dieser Sammelband widmet sich zum ersten Mal aus verschiedenen Perspektiven ganz dem handschriftlichen Zusammenhang der Oktavhefte. Dabei kommt eine Utopie des Schreibens in den Blick, die überraschende Schlüsse zu Kafkas Poetik, seinen Überlegungen zur Zeit und der Beschäftigung mit dem Zionismus zulässt.
Andreas Kilcher: Geisterschrift. Kafkas Spiritismus
Sandro Zanetti: Da-sein und Ihm-gehören. Leben und Gesetz in Kafkas Aufzeichnungen
Alfred Bodenheimer: Kafkas Hebräischstudien. Gedanken zur Magie
Davide Giuriato: »Kinderzeit«. Zu Franz Kafkas »Jäger Gracchus«
Rainer Nägele: Beistrich. Erkenntnismomente im Jetzt des Schreibens
Jakob Hessing: Aus großer Nähe - ganz weit. Franz Kafkas zeitloser Blick
Caspar BattegayCaspar Battegay, geb. 1978, ist Privatdozent für Neuere deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Basel sowie Dozent für Kultur und Kommunikation an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Seit 2015 ist er Mitglied der Jungen Akademie ...
mehrFelix ChristenFelix Christen, geb. 1977, ist Privatdozent für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Von 2014 bis 2016 war er Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung, 2020 Fellow in Residence des Kollegs Friedrich Nietzsche. Er ist ...
mehrWolfram GroddeckWolfram Groddeck, geb. 1949, ist Ordinarius am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Zwischen 1976 und 1979 arbeitete er an der »Frankfurter Hölderlin-Ausgabe« mit und war Mitherausgeber der »Kritischen Robert Walser-Ausgabe«. Er veröffentlichte u.a. ...
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