Georg Christoph Lichtenberg und sein Verhältnis zum Fremden, seine Neugier, sein Ringen um Erkenntnis und sein Bewusstsein der kulturellen Identität stehen im Mittelpunkt der Überlegungen von Hans Joachim Meyer zur Eröffnung des Lichtenberg-Kollegs.
Der Autor zeigt, dass Kulturdiversität auch heute ein wichtiges Schutzgut ist und ein gesellschaftliches Anliegen sein sollte. Ungeachtet der Internationalisierung der Wissenschaften und der Globalisierung der Lebensverhältnisse sind der Gebrauch und die Pflege der eigenen Sprache notwendiges Mittel zur präzisen gedanklichen Durchdringung der Sachverhalte und damit letztlich auch zur qualitativen Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wissenschaft im internationalen Diskurs.
»Das Fremde war ihm (Lichtenberg) also eine Quelle der Anregung und ein Grund zum Lernen, um am Eigenen zu arbeiten.« Dieser Satz von Hans Joachim Meyer kann als Leitmotiv für die Begegnung mit anderen Kulturen, in gleichem Maße aber auch mit anderen Wissenschaftsdisziplinen dienen. Das Prinzip gilt für die Arbeit am Göttinger Lichtenberg-Kolleg - ebenso sollte es in der Wissenschaft und der Gesellschaft im Allgemeinen gelten.
Dagmar Coester-WaltjenDagmar Coester-Waltjen, geb. 1945, ist Direktorin des Lichtenberg-Kollegs sowie Inhaberin des Lehrstuhls für deutsches, europäisches und internationales Privat- und Prozessrecht an der Universität Göttingen. Professuren an den Universitäten Konstanz, ...
mehrHans Joachim MeyerHans Joachim Meyer, geb. 1936, ist emeritierter Professor für Anglistik an der HU Berlin, Staatsminister a.D. und früherer Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
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