Was waren die wirkungsmächtigen Paradigmen der Nachkriegslyrik? Am Beispiel der Lyrik-Beiträge im »Merkur« zwischen 1947 und 1956 untersucht Hanna Klessinger die Literaturpolitik der Zeitschrift und die Wirkung ihrer Autoren. Den Schwerpunkt ihrer Untersuchung bilden Interpretationen der lyrischen Beiträge der Wortführer der ersten »Merkur«-Jahrgänge: Hans Egon Holthusen (1913-1997) und Karl Krolow (1915-1999). Außerdem zeigt Klessinger ihre Wirkung auf eine junge Autorengeneration exemplarisch an den Werken Heinz Pionteks (1925-2003).
So wird anschaulich, wie diese Dichter den lyrischen Zeitgeschmack nachhaltig prägten und als kulturpolitische Vermittler einer internationalen Klassischen Moderne wirkten. Als Vertreter der nichtnationalsozialistischen Literatur der jungen Generation im Dritten Reich waren sie bereits seit den 30er Jahren Autoren wie Rilke, Benn, Valéry und Eliot verpflichtet.
Hanna KlessingerHanna Klessinger, geb. 1975, ist Literaturwissenschaftlerin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Freiburg i. Br. Sie veröffentlichte zur Lyrik der Klassischen Moderne (Georg Trakl), zur Literatur des 18. und 20. Jahrhunderts, ...
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