Deutsche Juden lebten nach 1933 als Flüchtlinge über die ganze Welt verstreut. Während nur sehr wenige nach dem Zweiten Weltkrieg zurückkehren wollten, befanden sich etwa 250.000 Holocaust-Überlebende als Displaced Persons im besetzten Deutschland – umgeben von Deutschen, die sich selbst als Opfer des Krieges fühlten. Atina Grossmann betrachtet in ihren Essays Aspekte dieser unterschiedlichen Erfahrungen in der Fremde. Es geht ihr um das Leben nach der Katastrophe: um den Verlust von Heimat, um die Trauer angesichts der ermordeten Familien und um die zerstörten jüdischen Lebenswelten in Europa. Dabei richtet sich ihr Blick zugleich auf die traumatischen Nachwirkungen des Holocaust und auf die Versuche eines Neuanfangs, zumal aus der Perspektive der Frauen und ihrer Erfahrungen von Gewalt und Mutterschaft.
Darüber hinaus reflektiert Atina Grossmann, als Tochter einer aus Berlin emigrierten jüdischen Familie in New York geboren, in aufschlussreichen Gesprächen nicht nur ihre eigene wissenschaftliche Biographie, sondern auch die von ihr maßgeblich mitgeprägte Entwicklung der Geschlechtergeschichte.
Atina GrossmannAtina Grossmann, geb. 1950, ist Professorin für Moderne Deutsche und Europäische Geschichte sowie Geschlechtergeschichte an der Cooper Union for the Advancement of Science and Art, New York. Mit ihrer Arbeit über die Geschichte der Sexualreformbewegung ...
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