Unmittelbar nach der Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten ihr Programm zu verwirklichen, die Juden aus dem politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben »auszuschalten«. Den Auftakt bildete die Verdrängung der jüdischen Juristen aus ihren Berufen. Wie dieser Prozess in Hamburg verlaufen ist, beschreibt Heiko Morisse in seiner zweibändigen Untersuchung.
Band 1, eine aktualisierte und erweiterte Neuauflage seines 2003 erschienenen Buchs »Jüdische Rechtsanwälte in Hamburg«, behandelt die Ausgrenzung und Verfolgung der Hamburger jüdischen Rechtsanwälte, Band 2 die berufliche Verdrängung der beamteten Juristen in Hamburg, insbesondere der Richter, Staatsanwälte und Verwaltungsjuristen. Um die Auswirkungen der nationalsozialistischen Ausgrenzungspolitik auf die Betroffenen erfahrbar werden zu lassen, werden neben den konkreten Umständen der beruflichen »Ausschaltung« auch die weiteren Verfolgungsetappen von der Vertreibung über Deportation bis hin zur Ermordung beschrieben. Beide Bände enthalten einen ausführlichen biografischen Teil, in dem das Schicksal von insgesamt über 360 Juristen in Einzelbiografien skizziert wird.
Heiko MorisseHeiko Morisse, geb. 1944, ist Vorsitzender Richter am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg a. D. Er veröffentlicht zum Themenbereich Justiz und Nationalsozialismus und zur jüdischen Geschichte Hamburgs.
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