Rassismus und »Leistungskampf« bildeten Kernelemente der nationalsozialistischen Volksgemeinschaftsideologie. Wie Florian Wimmer am Beispiel der »Hauptstadt der Bewegung« zeigt, spielte dabei die kommunale Sozialpolitik mit einem vielfältigen und ausgefeilten System von Förderung und Verfolgung eine wesentliche Rolle. Die Münchner Sozialverwaltung kategorisierte die Hilfsbedürftigen nach ihrem Wert und Nutzen für die »Volksgemeinschaft«. Demgemäß teilte sie Sozialleistungen zu und verhängte Repressionen bis hin zur Einweisung in das KZ Dachau. Der Autor analysiert diesen Zusammenhang von Inklusion und Exklusion, verweist aber auch auf Zwischenräume. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Analyse der nationalsozialistischen Ordnung von Armut sowie zur Erforschung der Relevanz der Kommunen für die Stabilisierung des NS-Regimes.
Florian WimmerFlorian Wimmer, 1982-2015, studierte Neuere und Neueste Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Politische Wissenschaften in München und Edinburgh. Er arbeitete zuletzt in der Provenienzforschung an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
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