»Die Moderne ist hundert Jahre alt. Sie gehört der Geschichte an«, schrieb Hans Magnus Enzensberger 1960 in seinem Nachwort zur Sammlung »Museum der modernen Poesie«. Auch wenn er hier den Begriff »Postmoderne« noch nicht gebraucht, kann dieser Text als Beginn der Diskussion zum Thema im deutschsprachigen Raum angesehen werden, die zeitgleich auch in den USA in Gang kam. Was - mit allem Respekt - als »Moderne« verstanden wurde, schien plötzlich »ermüdet«, es konnte nun nicht mehr einfach für das Neue (Gute) im Gegensatz zum Traditionellen stehen, sondern wurde selbst in seiner Geschichtlichkeit gesehen. Aber es brauchte in Deutschland bis 1968, als der amerikanische Literaturwissenschaftler Leslie Fiedler mit seinem Freiburger Vortrag über »Das Zeitalter der neuen Literatur« (auf Englisch gedruckt im »Playboy«, auf Deutsch in »Christ und Welt«) eine über Monate geführte hitzige Diskussion auslöste - von den »Alten« Robert Neumann und Hans Egon Holthusen bis zu den damals »Jungen« Rolf Dieter Brinkmann, Martin Walser und Jürgen Becker. Sie wird hier erstmals komplett in Buchform wiedergegeben.
Weitere Autoren (u.a.): Heiner Müller, Hanns-Josef Ortheil, Christoph Ransmayr, Sten Nadolny, Daniel Kehlmann, Durs Grünbein.
Uwe WittstockUwe Wittstock, geb. 1955, war von 1980 bis 1989 Literaturredakteur der FAZ und von 1989 bis 1999 verantwortlicher Lektor der neuen deutschsprachigen Literatur des S. Fischer Verlags und Mitherausgeber der »Neuen Rundschau«. Seit 2000 ist er Feuilletonredakteur ...
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