Sowohl der Ribbentrop-Molotow-Pakt mit seinem berüchtigten vertikalen Federstrich quer über die Karte Europas als auch die Beschlüsse der Jalta-Konferenz spalteten den Kontinent nach der »Senkrechten«. Auch zwanzig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs bleiben die West-Ost-Orientierung des europäischen Kontinents und die sie visualisierenden vertikalen Scheidelinien ein Wesensmerkmal der »Grenzen und Gliederung Europas« (Oskar Halecki). Es sind insbesondere die Flüsse mit ihrem partiellen, aber oft eben auch nur vermeintlichen Süd-Nord-Lauf, die auf der gesamteuropäischen mental map eine bemerkenswerte Rolle spielen.
Benjamin Schenk: Lemberg und Wolff revisited. Zur Entstehung und Struktur des Konzepts »Osteuropa« seit dem späten 18. Jahrhundert
Beata Halicka: Flüsse als »natürliche Grenzen« - das Erbe des europäischen Nationalismus am Beispiel Rhein, Oder und Weichsel
Catherine Gousseff: Vom Krieg erzwungen oder historisch gewachsen? Die Bug-San-Linie als vertikale Scheidelinie im östlichen Europa
Jarosław Janczak: Politische Verwerfungslinien als Phantomgrenzen in der Europäischen Union. Eine Neubetrachtung des Ost-West-Gegensatzes
Rita Aldenhoff-HübingerRita Aldenhoff-Hübinger ist apl. Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Frankfurt (Oder). Neben vielen Arbeiten zur Agrargeschichte ist sie Editorin von Vorlesungen und Briefen der Max-Weber-Gesamtedition.
mehrCatherine GousseffCatherine Gousseff ist Direktorin des Centre Marc Bloch Berlin. Sie ist Spezialistin für Migrationsforschung des 20. Jahrhunderts. Die von ihr untersuchten Gebiete umfassen den Bereich Osteuropa sowie das Territorium der ehemaligen
Sowjetunion.
mehrThomas SerrierThomas Serrier, geb. 1971, studierte Germanistik, Geschichte und Polonistik in Paris und Berlin. Er ist Assistenzprofessor an der Universität Paris 8 und Gastprofessor an der Universität Frankfurt (Oder). und assoziierter Forscher am Centre Marc Bloch ...
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