Ernst Schulze ist ein Dichter, dessen in Form und Wohlklang vollendete Gedichte einst mit denen Wielands und Goethes verglichen wurden, ja selbst Goethe hat den melancholischen Klang wahrgenommen. Franz Schubert vertonte seine Verse und die frühere Literaturgeschichte feierte ihn und zeichnete das prototypische Bild eines unglücklichen, lungenkranken, jung verstorbenen Dichters der Romantik. In der Folge jedoch wurde er beinahe komplett vergessen.
Zu Unrecht, wie die hier in Auswahl vorgestellten Texte zeigen, die schon 1904 durch Karl Emil Franzos im Cotta Verlag veröffentlicht werden sollten. Die Geschichte zweier Weltkriege hat sich darüber gelegt und nur durch einen Zufall sind sie wieder ans Licht gekommen. Die Briefe und Tagebücher erscheinen, um weitere Archivfunde ergänzt, zum ersten Mal als Buch. Es korrigiert das bisherige Bild eines Poeten, dessen Verse seine Zeit nicht überdauert haben. Die deutsche Romantik – die in Schulze bisher nur den jungen Wohlklang sehen konnte, der er durchaus war – wird um einen wesentlichen Beitrag bereichert.
Oskar AnsullOskar Ansull, geb. 1950, ist Schriftsteller, Rezitator und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Veröffentlichungen u. a.:Papierstreifen, Prosa (2013); ZweiGeist – K. E. Franzos, ein Lesebuch (2005).
mehrJoachim KerstenJoachim Kersten war Rechtsanwalt, Herausgeber und Autor.
Veröffentlichungen im Wallstein Verlag: Der junge Wohlklang. Ernst Schulze,
1789 – 1817. Tagebücher und Briefe (mit O. Ansull, 2017); Detlev von Liliencron
entdeckt, gefeiert und gelesen von Karl ...
mehrErnst SchulzeErnst Schulze (1789 –1817) fand mit nur zwei Werken postum ein großes Publikum in der bürgerlichen Lesewelt des 19. Jahrhunderts: »Cäcilie. Ein romantisches Gedicht in zwanzig Gesängen« und »Die bezauberte Rose«. Sein schmales Werk, ausschließlich Lyrik, ...
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