Die Darstellung der Staatssicherheit in Film und Fernsehen hat große Konjunktur. Nicht erst seit dem Publikumserfolg von »Das Leben der Anderen« (2006) nimmt die Darstellung des ostdeutschen Geheimdienstes in fiktionalen Erzählungen über die DDR eine zentrale Stellung ein. Häufig wird dabei das alltägliche Leben auf eine allgegenwärtige Präsenz der Staatssicherheit verkürzt. Die »Bilder der Allmacht«, die in zeitgenössischen Serien und Filmen über die Staatssicherheit vermittelt werden, besitzen gleichwohl eine große Ausstrahlungskraft. Welche narrativen Schwerpunkte transportieren die Filme? Wie wirken sich diese auf die Darstellung der DDR-Geschichte aus? Welche Themen bleiben ausgespart? Mit welchen visuellen Mitteln wird die Staatssicherheit in Szene gesetzt? Inwieweit lassen sich Zuspitzungen mit der historischen Forschung über die Staatssicherheit in Einklang bringen? Diese und weitere Fragen zur medialen Inszenierung der Staatssicherheit werden in den Beiträgen dieses Bandes diskutiert. Dabei wird der Bogen auch zurück in die Zeit vor 1989/90 gespannt, um die gegenwärtigen Bilder der Staatssicherheit mit den Selbst- und Fremddarstellungen aus der Zeit des Kalten Krieges zu vergleichen.
Andreas KötzingAndreas Kötzing, geb. 1978, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut in Dresden und Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig.
Veröffentlichungen u. a.:
Cultural Transfer and Political Conflicts. Film Festivals in the Cold War (Mithg., ...
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