Melhus ist heute einer der bekanntesten deutschen Kurzfilmemacher und Medienkünstler; einer, dessen Arbeiten sowohl im internationalen Kunstkontext als auch auf Kurzfilmfestivals präsent sind. In seinen oft ironischen und grotesken Arbeiten greift er die Medienwirklichkeit unserer Zeit auf, Talkshows, Youtubevideos oder Filmklassiker; verfremdet sie, spitzt sie zu.
Die Stereotypen der Medienwelten, die in ihnen produzierten Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster sind Anlässe für die Figurenerfindungen der Melhus’schen Arbeiten. Immer ist es der Künstler selbst, der einzeln oder vielfach in diesen Arbeiten figuriert. Nur seine eigene Stimme ist nie zu hören, dagegen Stimmzitate, sich variierend, repetierend. Melhus schenkt den Betrachtern seiner Arbeiten neue Bilder der Wirklichkeiten. Er führt sie in eine magische eigene Welt, in der wesentliche Elemente menschlicher Aktionen und Interaktionen sichtbar werden.
Elisabeth BronfenElisabeth Bronfen, geb. 1958, Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich, ist seit 2007 Professorin an der New York University.
Veröffentlichungen u. a.:
Noch einmal anders. Zu einer Poetik des Seriellen (Mithg., 2016); Tiefer als ...
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