»Lesen ist ein fester Bestandteil meines Lebens«, schrieb der Dichter Paul Celan an seine Frau Gisèle. Franz Kafka ließ er dabei Zeit seines Lebens besondere Aufmerksamkeit zukommen, wie bereits die Kafka-Bände aus Celans Bibliothek zeigen, die nicht nur zahlreich vorhanden sind, sondern auch zumeist mannigfaltige Rezeptionsspuren aufweisen.
Die intensive Auseinandersetzung Celans mit Kafka ist in der Forschung bekannt und nur der Ausgangspunkt dieser Studie, die den Fragen nachgeht, wie sich diese Rezeption zu unterschiedlichen Zeiten gestaltete, welche Aspekte des Kafkaschen Werks Celan besonders interessierte und welche Auswirkungen sie auf die Entwicklung seiner poetologischen Gedanken hatte. Neben der Interpretation poetischer und poetologischer Texte Celans werden in dieser Studie weitere Quellen aus dem in Marbach befindlichen Nachlassbestand, etwa die Lektürespuren in den Bänden seiner Bibliothek oder private Äußerungen aus Briefen, herangezogen, um einen umfassenden Einblick in Celans Kafka-Rezeption geben zu können.
Florian WellingFlorian Welling, geb. 1983, studierte an der Universität Heidelberg Literaturwissenschaften, Geschichte und Philosophie. Dort arbeitete er in zahlreichen Projekten, unter anderem als Mitarbeiter bei der Historisch-Kritischen Franz Kafka-Edition und in ...
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