Als Grenzgänger zwischen den Kulturen in Ost und West waren sie zugleich selbst Teil einer Bevölkerungsminderheit, für die das Aushandeln wie Überschreiten von Grenzen seit Jahrhunderten eine Strategie ihres physischen wie kulturellen Überlebens war. Nicht selten mussten die Juden als »der Dritte«, der immer verlor, »wenn zwei sich stritten«
(J. Roth), auch eine »dritte« Einstellung zu jenen Grenzen entwickeln, die die Gesellschaften, die Ethnien und die Kulturen auf ukrainischem Terrain spalteten und bis heute spalten. Das besondere kulturelle Potential eines Blickwinkels, der diese Grenzziehungen über Jahrhunderte hinweg immer wieder kreuzte und kreuzen musste, ist Gegenstand dieses Buches. In wissenschaftlichen, essayistischen und literarischen Beiträgen aus der Ukraine, aus Russland, Polen, Österreich, Frankreich, Israel und Deutschland erkundet es zugleich dessen Folgen für die Entwicklungen einer europäischen (literarischen) Kultur.
Erstmals veröffentlicht werden Ernst-Jürgen Dreyers Drama »Im Separée« und aus dem Ukrainischen übersetzte Auszüge aus dem Buch »Zapiski sel`skogo evreja« (Aufzeichnungen eines Dorfjuden) des ukrainisch-jüdischen Schriftstellers Vjačeslav Šnajder.
Borys BigunBorys Bigun, geb. 1967, Literaturwissenschaftler, 1996-2008 stellvertretender Leiter des Zentrums für Weltliteraturforschung am Ševčenko-Institut für Literatur der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (Kiew); 2009-2014 Inhaber des Lehrstuhls ...
mehrKerstin SchoorKerstin Schoor, geb. 1963, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, seit 2012 Inhaberin des Lehrstuhls für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina Frankfurt ...
mehrIevgeniia VoloshchukIevgeniia Voloshchuk, geb. 1966, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, 2003 -2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ševčenko-Institut für Literatur der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (Kiew); 2009-2016 Leiterin des Zentrums für Germanistik ...
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