Seit den Nachkriegsjahren bis in die hektischen 1980er Jahre stießen die vielfältigen Bemühungen in Kunst und Literatur, das scheinbar unumstößliche Dogma des Sozialistischen Realismus herauszufordern und stattdessen eine Poetik des europäischen Surrealismus vorzuziehen, auf großen Widerstand bei kommunistischen Autoritäten. Gerrit-Jan Berendse zeigt, dass beim Einzug der historischen Avantgarde in Texten wichtiger Schriftstellerinnen und Schriftsteller neue Maßstäbe in der ostdeutschen Literatur gesetzt wurden. Im Mittelpunkt seiner Analysen stehen Texte u. a. von Adolf Endler, Elke Erb, Gabriele Stötzer und Wolfgang Hilbig. Das Buch gibt einen Einblick in die kulturhistorischen Prämissen dieser transkulturellen Bestrebungen. Es stellt sich die Frage, ob es sich dabei um den Import fremder Diskurse handelte oder um die realistische Darstellung surrealer Wirklichkeiten im real existierenden Sozialismus in der SBZ und der DDR.
Gerrit-Jan BerendseGerrit-Jan Berendse, geb. 1959, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Utrecht, Göttingen und Frankfurt a. M. Er promovierte über die Sächsische Dichterschule, lehrte danach an verschiedenen Universitäten, ist Fellow der Learned Society ...
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