Friedrich Sieburg (1893–1964) führte vom 23. November 1944 bis zum 15. Mai 1945 Tagebuch - verfasst als Mikrogramm in kleiner Bleistiftschrift aus Angst vor der Beschlagnahme durch die Gestapo und um es vor unerwünschten Lesern zu verbergen. Geschildert werden der Untergang des Dritten Reiches und der verlorene Krieg, aber auch der Untergang seiner Ehe mit der aus württembergischen Adel stammenden Dorothee, verwitweten Gräfin Pückler, geb. von Bülow, an der Sieburg zu zerbrechen drohte. Er beschreibt sein Leiden an den inneren und äußeren Umständen nicht ohne Selbstmitleid. Sieburg lebte zu dieser Zeit in Rübgarten, dem Herrensitz seiner Frau südlich von Stuttgart, von wo er zunächst nach Tübingen, später in das Kloster Bebenhausen auswich. Dort erlebte er den Einmarsch der Franzosen.
»Was Schmach, was Schuld und Demütigung, wenn uns ein Sterben überkam, das uns am Leben ließ!«
Joachim KerstenJoachim Kersten war Rechtsanwalt, Herausgeber und Autor.
Veröffentlichungen im Wallstein Verlag: Der junge Wohlklang. Ernst Schulze,
1789 – 1817. Tagebücher und Briefe (mit O. Ansull, 2017); Detlev von Liliencron
entdeckt, gefeiert und gelesen von Karl ...
mehrFriedrich SieburgFriedrich Sieburg (1893 – 1964) war Pariser Korrespondent der Frankfurter Zeitung seit 1926. Bekannt wurde er mit »Gott in Frankreich?« (1929) und »Robespierre«(1935). Danach schrieb er nur noch Reisebücher. 1939 trat er ins Auswärtige Amt ein und war ...
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