Im Juli 1766 kam Benjamin Franklin für eine Woche nach Göttingen, inmitten der ersten tiefen Krise zwischen Großbritannien und seinen amerikanischen Kolonien. Der Repräsentant einer neuen, selbstbewussten amerikanischen Intellektualität begegnete hier führenden Köpfen eines aufgeklärten Rechts-, Gesellschafts- und Staatsdenkens, darunter Gottfried Achenwall, Mitbegründer der modernen Staatswissenschaften. Aus seinen ausführlichen Gesprächen mit Franklin und von ihm autorisiert, stellte er eine Schrift zusammen, die ein kritisches Bild der Kolonien ergibt – fast auf den Tag genau zehn Jahre vor dem Ausbruch der Amerikanischen Revolution.
Franklins und Achenwalls »Anmerkungen über Nordamerika«, zunächst als Artikelserie und dann als Buch veröffentlicht, werden in diesem Band erstmals mit ausführlichen Kommentaren neu herausgegeben. Die Edition macht einen Glücksfall des amerikanisch-deutschen Austausches im Geist der politischen Aufklärung zugänglich.
»Was uns Fränklin damals sagte, konnte man beynahe als eine vollständige Weissagung von den nachher erfolgten wichtigen Begebenheiten in jenem Welttheile ansehen.«
Wüstenrot StiftungDer Wüstenrot Stiftung Gemeinschaft der Freunde Deutscher Eigenheimverein e. V. ist seit 1990 in den Bereichen Denkmalpflege, Wissenschaft, Forschung, Bildung, Kunst und Kultur gemeinnützig tätig. Der Verein konzipiert und realisiert eigene Projekte und ...
mehrGottfried AchenwallGottfried Achenwall (1719-1772) lehrte Geschichte und Jura an der Universität Göttingen. Er gilt als einer der Begründer der modernen Politikwissenschaften.
mehrHeinrich DeteringHeinrich Detering, geb. 1959, lehrt Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. 2003 erhielt er den Julius-Campe-, 2012 den H.-C.-Andersen-Preis. 2014 war er Aston Poet in Residence in Birmingham, 2012 ...
mehrBenjamin FranklinBenjamin Franklin (1706-1790) war Universalgelehrter, Politiker, Schriftsteller und einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika.
mehrLisa KunzeLisa Kunze (geb. 1993) arbeitet als Literaturwissenschaftlerin in Göttingen. Zuletzt erschienen bei Wallstein ihre kommentierte Ausgabe von Henry W. Longfellows Hyperions Wanderjahre (2023) und die Studie Der Schamane mit der Feder über W. G. Sebald.
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