Als historische Quellen weisen Filme auf die Vielgestalt der deutschen Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts hin. Sie machen kollektive Vorstellungen sichtbar, transferieren also Wahrnehmungen und Denkweisen in ein audiovisuelles Medium. Andererseits verschieben sie permanent das, was sie aufnehmen und darstellen. Sie unterhalten, sie irritieren aber auch und provozieren.
Dass Filme nicht allein den Zeitgeist spiegeln, zeigen namhafte Historikerinnen und Historiker in 38 kurzen Analysen bekannter deutscher Filme des 20. Jahrhunderts von »Sissi« bis zu »Der Schuh des Manitu«, von »Der geteilte Himmel« bis zu »Das weiße Band«. Geprägt durch ihre sozialen, kulturellen Hintergründe beeinflussen Filme das Verständnis von Staatlichkeit genauso wie von Familie, von wirtschaftlichem Handeln, von Geschlechterverhältnissen, von Sexualität und davon, was Stadt und was Land ist. Das Buch wendet sich bewusst an ein breites, geschichts- und filminteressiertes Publikum und macht deutlich, welches Potenzial historische Filmanalysen für die Zeitgeschichte besitzen.
Nicolai HannigNicolai Hannig, geb. 1980, Professor für Neuere Geschichte an der Technischen Universität Darmstadt. Veröffentlichungen u. a.: Die Welt seit 1989 (Mithg., 2022); Kalkulierte Gefahren. Naturkatastrophen und Vorsorge seit 1800 (2019), ausgezeichnet mit ...
mehrAnette SchlimmAnette Schlimm, geb. 1980, Akademische Oberrätin (a.Z.) am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der LMU München. Habilitationsschrift 2020: Übergangsgesellschaften regieren. Drei Dörfer und die Moderne ausgezeichnet mit dem Habilitationspreis der Münchner Universitätsgesellschaft. ...
mehrKim WünschmannKim Wünschmann, Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Veröffentlichungen u.a.: »…der schrankenlosesten Willkür ausgeliefert«. Häftlinge der frühen Konzentrationslager 1933 bis 1936/37 (Mithg., 2017); Before Auschwitz. ...
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