Der Großvater, selbst Sohn eines jüdischen Vorbeters, hatte als Prediger in Osterode zwischen 1865 und 1915 die jüdische Gemeinde geeint und die Mittel für den Bau einer neuen Synagoge (1893) gesammelt. Doch schon sein Sohn entschied sich für einen weltlichen Beruf und wurde Goldschmied in Königsberg. Von dort kam der Enkel meist in den Sommerferien zu Besuch - und musste erleben, wie er den strengen Maßstäben des Großvaters nicht mehr genügen konnte. In neun Kapiteln schildert Sturmann Freud und Leid seiner Kindheit, die jüdischen Rituale des Großvaters, aber auch das Erwachen der zionistischen Hoffnungen in der eigenen Familie und die damit verbundenen Spannungen.
»Großvaters Haus«, geschrieben in Palästina 1941/42 und revidiert 1977, entfaltet einen ganz eigenen literarischen Reiz und wurde bislang nur in wenigen Auszügen veröffentlicht.
Dirk HeißererDirk Heißerer, geb. 1957, ist Literaturwissenschaftler in München. Von 1993 bis 2000 sowie 2006 war er Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität und an der Universität Leipzig zwischen 2007 und 2009. Seit 2003 ist er Herausgeber der »Thomas-Mann-Schriftenreihe« ...
mehrManfred SturmannManfred Sturmann (1903 Königsberg - 1989 Jerusalem) debütierte 1923 in München mit dem Gedichtband »Althebräische Lyrik. Nachdichtungen«. Er schrieb Gedichte, literarische Porträts, Novellen, Erzählungen und Rezensionen. Mit Thomas Mann unternahm er im ...
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