Die Studie untersucht diverse Erscheinungsformen, Ausprägungen und Gestaltungsprinzipien des Fragments oder des Fragmentarischen in der deutschsprachigen Literatur anhand von Prosatexten aus der Frühphase der Romantik bis in die Gegenwart. Seit der Romantik hat das Phänomen des Fragments mehr oder weniger sichtbar die künstlerischen Schaffensvoraussetzungen und einschlägigen ästhetischen Diskurse bestimmt. Aus den einzelnen, in diesem Fall: poetischen Erscheinungsformen des Fragmentarischen in seinen verschiedensten Ausprägungen lässt sich schrittweise eine Art Ästhetik des Fragments extrahieren, die als Teilaspekt einer ästhetisch-literarischen Theorienbildung zu betrachten ist. Sie versteht sich hier durchaus auch programmatisch als eine »Fragmentarik«: Ein ästhetischer Struktur- und Wertbegriff, der auch Wesentliches über das kulturelle Bewusstsein in verschiedenen Epochen aussagen und als Orientierungsbegriff in der Kulturkritik gelten kann. Der polyvalente Begriff der »Fragmentarik« eignet sich zur Kennzeichnung von kulturanalytisch orientierten Beschreibungen literarischer Erscheinungsformen und ästhetisch geprägter Bewusstseinszustände.
Kaltërina LatifiKaltërina Latifi, geb. 1984 in Pristina, Kosovo, lebt und arbeitet als promovierte Publizistin in der Schweiz, Deutschland und England. Von 2017-2019 war sie Präsidentin der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft. 2023 habilitierte sie an der Universität Göttingen ...
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