Das Homburger Folioheft ist das umfangreichste und bedeutendste Manuskript der Hölderlin’schen Spätdichtung. Ursprünglich sollte es einen Zyklus von Reinschriften größerer Gedichte (darunter »Brod und Wein«, »Der Einzige« und »Patmos«) aufnehmen, entwickelte sich dann aber zu einem Konvolut ganz unterschiedlicher poetischer Entwürfe, das Hölderlin über eine längere Zeit immer wieder überarbeitete.
Die Studie fragt danach, wie das Heft als literarische Meta-Einheit philologisch erschlossen werden kann. Ihre Versuche, Wege durch das Handschriftengelände zu weisen und Binnenbezügen nachzudenken, verbinden mikrologische Beobachtungen und Detailanalysen mit allgemeineren Perspektiven auf die späte Poetik Hölderlins.
Marit MüllerMarit Müller, geb. 1989, studierte Germanistik und Philosophie sowie Editionswissenschaft und Textkritik in Heidelberg. Im Wallstein Verlag publizierte sie Editionen von Klopstocks »Oden« und »Lyrischen Sylbenmaassen« und einen zusammen mit Roland Reuß ...
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