Wallstein Verlag

Monte Sole Marzabotto


Deutsche Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg

Aus dem Italienischen übersetzt von Janine Malz

Reihe: Deutsche Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg; Bd. 1


Das Massaker von Marzabotto ist das schwerste von Deutschen an italienischen Zivilisten begangene Kriegsverbrechen. Tathergang und langwierige juristische Aufarbeitung werden hier rekonstruiert.


In den Ortschaften um Marzabotto am Monte Sole in der Emilia Romagna ermordeten Angehörige der 16. SS-Panzergrenadier-Division »Reichsführer SS« unter Walter Reder im Herbst 1944 fast 800 Männer, Frauen und Kinder. Paolo Pezzino rekonstruiert die Verbrechen der SS-Angehörigen in den einzelnen Ortschaften sowie die später in verschiedenen Prozessen vorgebrachten Rechtfertigungen der Täter, die von den italienischen Zeugen demontiert wurden. Die Zeugenaussagen belegen eindrücklich die verheerende Dynamik und die Grausamkeit der Ereignisse. Marco De Paolis beschreibt anschließend den Prozess gegen Walter Reder im Jahr 1951 und die nach Wiederentdeckung des »Schranks der Schande«, in dem Akten über deutsche Kriegsverbrechen verschlossen lagen, seit 2002 in La Spezia von ihm geführten Ermittlungen. Diese mündeten 2007 in einen Prozess in Abwesenheit der Angeklagten. Im Laufe der Jahrzehnte wurden 448 Zeugen und Angeklagte zum Massaker vernommen. Eine Aufstellung der Tatorte und Aussagen sowie Ausschnitte und Faksimiles aus den Prozessakten fordern ausdrücklich zu einer weiteren Auseinandersetzung mit diesem wenig beachteten Kapitel der deutschen Geschichte auf.
Janine Malz

Janine Malz, geb. 1984, ist freiberufliche Literaturübersetzerin für Englisch, Italienisch und Niederländisch. Sie lebt und arbeitet in München.

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Marco De Paolis

Marco De Paolis, geb. 1959, ist seit 2018 Generalstaatsanwalt am militärischen Berufungsgericht in Rom. Als Militärstaatsanwalt von La Spezia und Rom leitete er zwischen 2002 und 2018 über 500 Ermittlungsverfahren wegen Kriegsverbrechen ein.

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Paolo Pezzino

Paolo Pezzino, geb. 1948, ist Professor em. für Zeitgeschichte der Universität von Pisa und seit 2018 Präsident des Nationalinstituts Ferrucio Parri, der Zentrale der italienischen Resistenza-Institute. Er hat das Forschungsprojekt »Atlas der Gewalt« ...

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