Wer waren die Wissenschaftler, die während des Zweiten Weltkriegs für Hitlers Regime an Atombomben arbeiteten, und wie rechtfertigten sie sich später? Auf breiter und aktualisierter Quellenbasis untersucht Mark Walker die deutsche Forschung an Atomreaktoren und -waffen in der NS-Zeit sowie die dazugehörigen Debatten und Legenden der Nachkriegszeit. Er beleuchtet sie im Kontext des Kriegsverlaufs und im Vergleich zum Manhattan-Projekt, für das den amerikanischen Forschern ungleich mehr Möglichkeiten und finanzielle Mittel zur Verfügung standen als den Deutschen. Nach 1945 überschatteten die Verbrechen des NS-Staats und die Katastrophe von Hiroshima zunächst die Arbeit der deutschen Wissenschaftler, fachintern und öffentlich stieg jedoch der Rechtfertigungsdruck.
Walkers Untersuchung erstreckt sich bis weit in die Nachkriegszeit und zeigt, wie sich die Vergangenheitspolitik der Akteure und die Narrative um »Hitlers Atombombe« entwickelten und bedingten. Er liefert dadurch auch eine neue Lesart einer der umstrittensten Episoden der modernen Wissenschaftsgeschichte: des Besuchs von Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker bei ihrem dänischen Kollegen Niels Bohr im Jahr 1941. Zudem zeigt er auf, dass und wie Nazideutschland an seinem Atombombenprojekt scheiterte.
Mark WalkerMark Walker, geb. 1959, ist Professor für Geschichte am Union College in Schenectady, New York, wo er seit 1987 unterrichtet.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts und der Entwicklung von Wissenschaft und Technik ...
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