Das Buch bietet 15 Publikationsprofile Göttinger Universitätslehrer – wann, zu welchen Gegenständen, in welchen Medien, in welcher Abhängigkeit von ihren Fächern und ihrer Lehrtätigkeit die Professoren ihr Wissen veröffentlichten. Es zeigt die Universität in Aktion und führt aus, wie aus Professoren, die publizierten, Wissenschaftsautoren wurden, die lehrten. Drei Generationen werden aufeinanderfolgend vorgestellt: die Führungsspitze der Universität ab 1750 mit dem Mediziner Albrecht von Haller, dem Orientalisten Johann David Michaelis, dem Juristen Johann Stephan Pütter, dem Kirchenhistoriker Christian Wilhelm Franz Walch und dem Altertumswissenschaftler Christian Gottlob Heyne; die Generation ab 1770 mit dem Staatswissenschaftler August Ludwig Schlözer, dem Technologen Johann Beckmann, dem Physiker Georg Christoph Lichtenberg, dem Popularphilosophen Christoph Meiners und dem zoologischen Anthropologen Johann Friedrich Blumenbach; sowie zuletzt die Hochschullehrer nach 1800 mit dem Theologen Carl Friedrich Stäudlin, dem Astronomen Karl Ludwig Harding, dem Zoologen Friedrich Albrecht Anton Meyer, dem Forensiker und Geburtsmediziner Ludwig Julius Caspar Mende und dem klassischen Archäologen Friedrich Gottlieb Welcker. Das Buch zeigt, welche fachlichen Inhalte an der Universität Göttingen erarbeitet wurden und verfolgt die Entfaltung wissenschaftlicher Disziplinen dabei. Es führt von der Formierung von Wissenschaftsgegenständen und der Periodisierung der Forschungspublikation über die Formulierung von Forschungszielen und das »Journalisieren« des Publizierens in der zweiten Generation bis hin zur Verselbstständigung der Disziplinen nach 1800.
Martin GierlMartin Gierl ist nach Tätigkeiten in Berlin, Florenz, Los Angeles, Wien, München und Paris als Privatdozent an der Georg-August-Universität Göttingen tätig.
Veröffentlichungen u. a.: Geschichte als präzisierte Wissenschaft. Johann Christoph Gatterer und ...
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