Zwei Männer in einem Bett, der eine schläft, der andere spricht. Erzählt wird eine Liebe in Zeiten von Aids: Die Geschichte eines »Verschonten«, der sich in einen wesentlich jüngeren Infizierten verliebt, dessen Tod greifbar nahe scheint. So macht sich der Ältere in einem Monolog Gedanken über seine Beziehung, über das Trennende der beiden Männer, über Sexualität, gekaufte Sexualität, aber auch über Freundschaft, Identität und das Verorten zwischen den Geschlechtern. Ein schonungsloser Text, von dem Vogt selbst dachte, dass er nicht publizierbar sei.
Über Walter Vogt schrieb Kurt Marti: »Das Ekstatische faszinierte ihn, zugleich behielt er den scharf beobachtenden Blick des Intellektuellen. Der Hunger nach Erlebnis und der Hunger nach Erkenntnis trieben ihn gleichermassen um, trieben ihn auch voran. Erstaunlich die Offenheit, mit der Vogt schliesslich über sich selbst zu sprechen wagte! Worüber er auch immer schrieb und sprach, er schrieb und sprach von sich selbst. Es ist wahr, das tut wohl jeder Autor, nur tun es nicht alle so offen, so obsessionell, auch so gescheit wie Vogt.«
Vogts eindrücklicher Text wird flankiert von einem »Vorbeben« von Christoph Geiser und einem »Nachbeben« von Kim de l’Horizon.
Guy KrnetaGuy Krneta, geb. 1964 in Bern, lebt als Schriftsteller in Basel. Er schrieb zahlreiche Theaterstücke, ist Mitbegründer des Spoken-Word-Ensembles »Bern ist überall« und initiierte das »Schweizerische Literaturinstitut« in Biel. Preise u. a.: Welti-Preis ...
mehrWalter VogtWalter Vogt (geboren 1927 in Zürich, gestorben 1988 in Muri bei Bern) studierte Medizin und wurde Röntgenarzt, schließlich Psychiater. Nach einer Krankheit begann er 1961 schriftstellerisch zu arbeiten, schrieb Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele, ...
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