In Beat Ludwig von Muralt (1665–1749), dem Autor der berühmten Lettres sur les Anglois et les François (1725), berühren sich Radikalpietismus und Frühaufklärung. Als er für Glaubens- und Gewissensfreiheit eintrat, stieß er mit Kirche und Staat zusammen, wurde 1701 aus Bern verbannt und lebte seitdem im Exil. Die bisherige Forschung beurteilte seine Druckschriften vorwiegend als heterogen: Auf die brillanten Lettres folgten mit ihnen nur schwer vereinbare religiöse Schriften. Sie legten die Annahme eines Bruches nahe.
Nun ergeben bisher unbekannte Manuskripte aus dem Herrschaftsarchiv Oberdiessbach das Bild einer vielfältigen, aber kontinuierlichen Entwicklung. Der deutsche und französische Fund umfasst Briefe, polemische Traktate, Autographe, theologische Schriften und Exzerpte. Diese Texte werden im Quellenband in chronologischer Reihenfolge vollständig ediert, kommentiert und im Studienband in ihren jeweiligen Kontext eingebettet.
Rudolf DellspergerDr. theol. Rudolf Dellsperger ist emeritierter Professor für Neuere Kirchengeschichte, Theologiegeschichte und Konfessionskunde an der Theologischen Fakultät der Universität Bern.
Veröffentlichungen u. a.: Staat und Religion, Kirche und Politik. Aufsätze ...
mehrMalou von MuraltMalou von Muralt ist Archivarin der Stiftung der Familie von Muralt in Zürich. Sie ist in ihrem Auftrag auch für das Archiv der Berner Muralten zuständig, das die Burgerbibliothek Bern verwahrt. Des weiteren arbeitet sie an der Biografie der brasilianischen ...
mehrBeat Ludwig von MuraltBeat Ludwig von Muralt (1665–1749) war ein Schweizer Vertreter der frühen Aufklärung und des radikalen Pietismus. In der Literatur- und Geschichtswissenschaft ist er bekannt als der Autor von »Lettres sur les Anglais et les Français et sur les Voyages« ...
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