Die Weltfinanzkrise, Covid, die Ukraine-Aggression Russlands: Vor dem Hintergrund großer Krisen suchen europäische Gesellschaften nach Sicherheit, und viele finden diese Sicherheit in der Sehnsucht nach einer starken Führung, ohne Wahlen und Parlamente, wie etwa in Italien und Frankreich. Die wachsende Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie sind das zentrale Ergebnis einer Studie, die Oliver Rathkolb für das Institut für Kultur- und Zeitgeschichte an der Universität Wien in Auftrag gegeben hat: In acht europäischen Ländern wurden 2022 Menschen nach ihren Geschichtsbildern und demokratischen Dispositionen befragt und ihre Antworten mit einer Umfrage aus 2019 vor der Covid-Pandemie verglichen. Aus den Ergebnissen dieses Vergleichs und auf der Basis der Ursachenanalyse entwickeln anerkannte Wissenschaftler:innen in diesem Buch Modelle und Strategien zur Hebung des Demokratiebewusstseins, die einen Trend in Richtung eines autoritären Zeitalters zu reduzieren versuchen – ein Zeitalter, das der Soziologe Ralf Dahrendorf als Folge sozialer Krisen der neoliberalen Turboglobalisierung bereits in den 1990er-Jahren vorhergesehen hat. Vertieft werden diese wissenschaftlichen Befunde durch literarische Reflexionen der Themen Demokratie und Autoritarismus von europäischen Schrifsteller:innen.
Der Beitrag erscheint vollständig in englischer Sprache.
Oliver RathkolbOliver Rathkolb, geb. 1955, ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Wien und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Hau- ses der Europäischen Geschichte in Brüssel.
Veröffentlichungen u. a.: Die Paradoxe Republik. Österreich 1945–2024 ...
mehrSybille SteinbacherSybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts und und Professorin für Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt a. M. Veröffentlichungen u. a.: Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum ...
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