Die Gesellschaftsgeschichte einer Epoche zu schreiben bedeutet, nicht nur den Zusammenhang historischer Ereignisse zum Gegenstand zu machen, sondern auch deren Voraussetzungen. Deswegen verbindet dieses Buch die Beschreibung frühneuzeitlicher Gesellschaft mit der Entwicklung einer kommunikations- und medientheoretischen Begrifflichkeit, die zeigt, wie moderne Gesellschaft möglich wurde. Ein bloßer Verweis auf Medienumbrüche reicht nicht aus, um ihre Grundlagen zu erfassen. Die Nutzung der »Distanzmedien« Schrift und Druck ist voraussetzungsreich. Ihr Erfolg hängt davon ab, ob sie soziale Koordination in Netzwerken und Organisationen erleichtern, aber auch von einer fundamentalen Neugestaltung von Herrschaft, Macht und den Formen ihrer gesellschaftlichen Beobachtung.
Rudolf SchlöglRudolf Schlögl, geb. 1955, war von 1995 bis 2021 als Ordinarius der Neueren Geschichte an der Universität Konstanz tätig. Dort leitete er zunächst einen Sonderforschungsbereich, dann das erste geisteswissenschaftliche Exzellenzcluster, das von der Deutschen ...
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