Seit ihrer Gründung im Jahr 1737 hat sich die Universität Göttingen als fruchtbarer Boden für das Aufblühen der Naturwissenschaften erwiesen. In der wissenschaftlichen Ahnengalerie der Universität finden sich Berühmtheiten wie etwa Albrecht von Haller, Johann Friedrich Blumenbach, Friedrich Wöhler und die genialen Mathematiker Carl Friedrich Gauß und David Hilbert. Im frühen 20. Jahrhundert trugen von Göttingen aus Max Born und Werner Heisenberg mit ihren innovativen Arbeiten zur Quantenphysik dazu bei, die Physik zu revolutionieren. Schon kurze Zeit nach der Stiftung der Nobelpreise hatten viele Preisträger eine Verbindung zu Göttingen, darunter Hermann Walther Nernst und James Frank.
Auf den Niedergang der herausragenden Stellung der Universität auf dem Gebiet der Naturwissenschaften während der Zeit des Nationalsozialismus folgte eine neue Blüte nach dem zweiten Weltkrieg, als Göttingen Sitz der Max-Planck-Gesellschaft wurde und Otto Hahn, Max von Laue und Heisenberg anzog.
Göttingen als ein besonderer Standort für die Entstehung einer naturwissenschaftlichen Kultur steht im Mittelpunkt der Überlegungen einer internationalen Gruppe von Historikern über die Frage: »Welche lokalen Besonderheiten haben diese Ausnahmestellung auf dem Gebiet der Wissenschaften hervorgebracht?«
Nicolaas A. RupkeNicolaas A. Rupke, geb. 1944, ist Professor für Wissenschaftsgeschichte und Direktor des Instituts für Wissenschaftsgeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen.
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