16 namhafte Forscher untersuchen das Werk des vielseitigen Literaturwissenschaftlers.
»Vielleicht die letzte große Persönlichkeit der Zwischenkriegszeit, die es noch zu entdecken gilt« - so der Philosoph Giorgio Agamben über Max Kommerell (1902-1944). Das kritische und dichterische Werk dieses neben Walter Benjamin wohl produktivsten Literaturwissenschaftlers der zwanziger- bis vierziger Jahre geriet in den Nachkriegsjahren bald in Vergessenheit. Auch die jüngste germanistische Wissenschaftsgeschichte hat den doppelbegabten Wissenschaftler und Dichter nicht beachtet.
Der Band gliedert sich nach drei Frageperspektiven: eine erste befragt die Entwicklung des literaturwissenschaftlichen Diskurses von Kommerell, die zweite präsentiert Aspekte der komplexen Physiognomie dieses Kritikers, die abschließenden Beiträge sind dem Verhältnis zu Zeitgeschichte und Zeitgenossen gewidmet. Den Band beschließen eine ausführliche Forschungsbibliographie zum Werk Kommerells und ein Register.
Das Buch enthält ein 1999 wiederentdecktes, 2001 erstmals gezeigtes Öl-Porträt Kommerells von Rudolf G. Brunk.
Aus dem Inhalt:
Dorothea Hölscher-Lohmeyer: Geist und Buchstabe der Briefe Kommerells
Eva Geulen: Aktualität im Übergang: Kunst und Moderne bei Kommerell
Gerhart Pickerodt: Kommerells Philosophie des Verses
Claudia Albert: Eine Welt aus Zeichen: Kommerells Calderón
Elmar Locher: Kleist bei Kommerell
Walter Busch: Kommerells Hölderlin
Hansgeorg Schmidt-Bergmann: Max Kommerells Weg von George zu Rilke
Rainer Nägele: Walter Benjamin und Max Kommerell
Matthias Bormuth: Max Kommerell und die Psychologie der Moderne
Walter BuschWalter Busch, geb. 1946, lehrte an den Universitäten Marburg, Hamburg und Trient. Seit 1989 ist er Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Verona.
mehrGerhart PickerodtGerhart Pickerodt, geb. 1938, lehrte 1968-1970 in Paris. Seit 1972 ist er Professor für Neuere deutsche Literatur in Marburg.
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