Leben
Ich sehnte mich nach Weibern, leibig, brüstig,
nach einem weichen Bauche lagerbildend,
den daunenzarten Küsten eines schlanken Mädchens,
umwarb, durchsuchte körperliche Tiefen
und fand das Nichts, zu gutem Fleisch gestaltet.
Empfangen, abgeschlagen von ehernen
oder butterweichen, ewig gleichen Gliedern,
gebrechlich-knochigen wie auch ganz dicken
Kühen, rings umhängt von Wogeeuter,
sog ich, sog mich die Lust.
Aber die weiße Zeit brach ins Haar mir,
Herz und Hirn verfärbend,
und in mein dumm zerlebtes Leben fuhr
der Strahl: »Real ist alles, nur die Welt ist' s nicht!«
(aus: Die weisse Zeit)