Es war die aufregendste Zeit in Hugo Balls Leben - und eine wichtige für die Kulturgeschichte. Nachdem er 1915 mit Emmy Hennings in die Schweiz emigriert war, erhielten die beiden ein Engagement bei Flamingos Maxim-Ensemble, bevor sie Anfang 1916 mit dem Cabaret Voltaire ihre eigene Spielstätte eröffneten, wo nur wenig später die Dada-Bewegung entstand. Hugo Balls erzählende Prosa geht unmittelbar auf diese Zeit ein. In »Flametti oder Vom Dandysmus der Armen« werden die Erlebnisse im Varieté geschildert, es gibt tiefe Einblicke in die Zustände im Zürcher Vergnügungsviertel und ihrer Protagonisten, der Artisten, zu denen Ball plötzlich zählte. Während in »Flametti« die Ereignisse aus einem realistischen, durchaus unterhaltsamen Blickwinkel dargestellt werden, greift »Tenderenda der Phantast« auf die gleichen biografischen Vorlagen zurück, verwandelt sie aber in höchst konzentrierte, dadaistisch-surrealistische Bilder. Die ausführlich kommentierte Neuedition beider Bücher wird ergänzt um Balls 1917 veröffentlichte Übersetzungen aus dem bedeutenden französischen Antikriegsroman »Le Feu« von Henri Barbusse.
Hugo BallHugo Ball, geb. 1886 in Pirmasens, war während des Ersten Weltkrieges Mitbegründer der Dada-Bewegung in Zürich, überzeugter Pazifist und scharfer Zeitkritiker. Der enge Freund Hermann Hesses war dessen erster Biograph. Hugo Ball starb 1927 in Montagnola/Schweiz. ...
mehrEckhard FaulEckhard Faul, geb. 1959, Dr. phil., betreut seit 2008 die Pirmasenser Hugo-Ball-Sammlung, ist Geschäftsführer der Hugo-Ball-Gesellschaft und gibt den Hugo-Ball-Almanach heraus. Editionen von Werken Maler Müllers, Johann Heinrich Mercks, Hans Leybolds, ...
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