Wallstein Verlag

Verwandlungen


Zur Poetologie des Übergangs in der späten Prosa Friederike Mayröckers


Edith Anna Kunz’ Arbeit eröffnet nicht nur einen völlig neuen Zugang zu Mayröckers Spätwerk, sondern liefert zudem einen Neuansatz zur Revision der gesamten Debatte um die frühere Avantgarde.


Friederike Mayröcker, deren 80. Geburtstag im Dezember 2004 gefeiert wird, gilt als Promotorin literarischer Modernität und als radikale Vertreterin der Avantgarde. Immer wieder hat die Literaturwissenschaft die Fortschrittlichkeit ihres umfangreichen Werks hervorgehoben und diese aus der Fragmentarisierung und der Verweigerung von Zusammenhängen abgeleitet. Edith Anna Kunz dagegen, die sich auf die späte Prosa der Autorin konzentriert, sieht Mayröckers Alterswerk nicht in erster Linie als Beispiel der Trennung oder der Aufsplitterung, sondern als großangelegten Versuch des Verbindens, des Herstellens von Kontinuität. Sie weist nach, daß das Bemühen um einen Textfluß in ständiger Fortsetzung existentiell fundiert erscheint in dem geradezu obsessiven Nachdenken der Autorin über Ende und Tod.
Edith Anna Kunz

Edith Anna Kunz, geb. 1968, studierte Germanistik und Romanistik in Genf und Wien und ist heute Lehrbeauftragte für neuere Deutsche Literatur an den Universitäten Genf und St. Gallen.

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