Eine interdisziplinäre Studie über die Kategorien des »Öffentlichen« und »Privaten« in Mittelalter und Früher Neuzeit.
Seit einigen Jahren werden in der Mittelalter- und Frühneuzeitforschung die Kategorien des »Öffentlichen« und des »Privaten« in der Vormoderne diskutiert. In diesem Sammelband wird anhand von Fallbeispielen aus dem Bereich der Philologie, der Kunstgeschichte und der Geschichtswissenschaft verdeutlicht, wie Grenzziehungen verhandelt und je nach Zeit, Ort und Anlaß variabel gehandhabt wurden. Der Blick aus der Nähe fördert dabei neue Abstufungen und Durchmischungen zutage. Gerade diese Vielschichtigkeit und Ambivalenz wirft aber ein fragwürdiges Licht auf die scheinbar so problemlose Handhabung der Begriffe des »Öffentlichen« und des »Privaten« in der Moderne und in der Gegenwart.
Aus dem Inhalt:
Lucas Burkart: Zur Kommunikation zwischen unterschiedlichen Sozialsphären in der städtischen Kultur um 1500
Ursula Kundert: Das Gesinde. Figuren zwischen Gerücht und Gewissen in der Literatur des 17. Jahrhunderts
Dietmar Till: Verbergen, Täuschen, Schweigen. Praktiken des »Geheimen« in der höfischen Rhetorik der Frühen Neuzeit
Corinna Laude: Manipulierte Öffentlichkeit. Die Instrumentalisierung von Öffentlichkeit in spätmittelalterlichen Kurzerzählungen
Gaby Mahlberg: »A Parliament of Ladies« und die Öffentlichkeit des Privaten: Politischer Diskurs im England des 17. Jahrhunderts
Susanne Rau: Das Wirtshaus. Zur Konstitution eines öffentliches Raumes in der frühneuzeitlichen Stadt
Rebekka v. MallinckrodtRebekka v. Mallinckrodt, geb. 1971, ist Professorin für Geschichtswissenschaft an der Universität Bremen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind frühneuzeitliche Religions-, Medien-, Sport- und Medizingeschichte.
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