Monica Tempian untersucht die Verwendung des Topos Traum bei Heinrich Heine unter zwei Gesichtspunkten: Einerseits reflektiert sie die Romantik-Bezüge in Heines Traumdiskurs, andererseits den innovativen Einsatz der intuitiv erfaßten genuinen Gesetzmäßigkeiten von Träumen.
Situiert werden die Traumpassagen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, so daß einerseits Heines Stellung in der Literaturgeschichte, andererseits die Spezifik seines Ansatzes in den Blick gerät: Die abgehandelten Traumparadigmata werden im zeitgenössischen Kontext verortet und vor diesem Hintergrund als Vorgriffe auf Konzepte und Einsichten der psychoanalytischen Traumtheorie verständlich.
Vom bislang vernachlässigten Aspekt der Traumpoesie her gedeutet, läßt sich Heines literarische Entwicklung in ihren Facetten weiter auffächern und zugleich um eine bedeutsame ästhetische und analytische Dimension erweitern.
Monica TempianMonica Tempian, geb. 1972 in Marosch/Siebenbürgen, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Klausenburg. Forschungsarbeit an der Universität Genf unter Leitung von Hans-Jürgen Schrader und Bernhard Böschenstein. Lebt seit Dezember 2002 in ...
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