Wallstein Verlag

Kim Sebastian Todzi


Kim Sebastian Todzi, geb. 1981, Wissenschaftlicher Koordinator der Forschungsstelle »Hamburgs (post-)koloniales Erbe / Hamburg und die frühe Globalisierung«, Forschungsschwerpunkte: Verflechtungsgeschichte Westafrikas und Nordeuropas, Geschichte des globalen Kapitalismus, postkoloniale Erinnerungskulturen. Veröffentlichungen u.a.: Hamburg: Tor zur kolonialen Welt. Erinnerungsorte der (post-)kolonialen Globalisierung (hg. mit Jürgen Zimmerer, 2021).


Bücher:

Unternehmen Weltaneignung
Unternehmen Weltaneignung
Der Woermann-Konzern und der deutsche Kolonialismus 1837-1916

ISBN 978-3-8353-5367-1
€ 38,00 (D) | € 39,10 (A)

Hamburg: Tor zur kolonialen Welt
Hamburg: Tor zur kolonialen Welt
Erinnerungsorte der (post-)kolonialen Globalisierung

ISBN 978-3-8353-5018-2
€ 32,00 (D) | € 32,90 (A)


Veranstaltungen:

München
19. September 2024
Lucian Scherman Lecture mit Dr. Kim Todzi

Ein genaues und differenziertes Verständnis des Kolonialismus erfordert eine Auseinandersetzung mit seiner wirtschaftlichen Dimension: mit Ungleichheiten, Arbeit, Märkten und Kapitalismus in der Kolonialgeschichte. Dazu ist es entscheidend, vernachlässigte Fragen (neu) zu stellen: Wie verhält sich Kolonialismus zu Kapitalismus und wie ging koloniale Ausbeutung in der Praxis vonstatten? Wie hing kolonialer Gewalt mit ökonomischer Ausbeutung zusammen und wer profitierte eigentlich wirklich vom Kolonialismus? In seinem Vortrag diskutiert der Historiker Dr. Kim Todzi diese Fragen am Beispiel des Woermann-Konzerns.

Kaum ein anderes Unternehmen war über so eine lange Zeit so eng mit der deutschen Kolonialherrschaft in West- und Südwestafrika verbunden wie der Woermann-Konzern. Gegründet als Handelshaus C. Woermann in Hamburg, entwickelte sich das Handelsunternehmen zu einem vielseitigen Logistikkonzern, der Reedereien wie die Woermann-Linie, Plantagenunternehmen und Konzessionsgesellschaften umfasste. In Deutschland und in Westafrika war Woermann zentral für die koloniale Eroberung. Das Unternehmen übte Druck auf die deutsche Politik aus und seine Vertreter handelten Schutzverträge in Westafrika aus. Die im Jahr 1885 gegründete Woermann-Linie fungierte als entscheidendes Scharnier zwischen Deutschland und Westafrika. Sie war bis 1906 die einzige deutsche Reederei, die dauerhaft Liniendienste in der Region anbot. Während des Völkermords an den Herero und Nama spielte sie eine bedeutende Rolle in der Organisation von Nachschub- und Truppentransporten.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Eintritt ist frei.
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