Valentin Groebner ist Wissenschaftspreisträger der Aby-Warburg-Stiftung 2024
Wir gratulieren Valentin Groebner zu dieser besonderen Auszeichnung!
Valentin Groebner, geboren 1962 in Wien, lehrt nach Zwischenstationen in Berlin, Cambridge/Mass., Paris und Zürich seit März 2004 als Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern.
Die Vergangenheit, die ihn beschäftigt, ist mit der Gegenwart verhängt und mit schmutziger Empirie, also Mischungsverhältnissen zwischen wissenschaftlicher Arbeit und außerakademischem Alltag. Er hat deswegen über Korruption und politische Sprache im 15. und 16. Jahrhundert gearbeitet (Gefährliche Geschenke, Konstanz 2000), über Bilder extremer Gewalt (Ungestalten, München 2003) und über die Geschichte von Ausweisen und Steckbriefen (Der Schein der Person, München 2004). Neuere Arbeiten befassen sich mit modernen Inszenierungen von Geschichte (Das Mittelalter hört nicht auf, München 2008) und der Wunschmaschine Tourismus (Retroland. Geschichtstourismus und die Sehnsucht nach dem Authentischen, Frankfurt/M. 2018).
Die Paradoxa der Visualisierung und die Warenformen des Ästhetischen interessieren ihn dabei besonders. Zuletzt erschienen Bin ich das? Eine kurze Geschichte der Selbstauskunft (Frankfurt/M. 2021) und Aufheben, Wegwerfen. Vom Umgang mit schönen Dingen (Konstanz 2023). Derzeit denkt er über Nostalgie nach. Woran erkennen wir die Vergangenheit, nach der wir uns so melancholisch (und lustvoll) zurücksehnen?
Mit der Ehrung verbunden ist ein Festvortrag von Valentin Groebner im Lesesaal des Warburg-Hauses, der 2024 stattfinden wird. Der Termin wird mit der Einladung der Aby-Warburg-Stiftung zum Festvortrag bekanntgegeben.