Mit dem Quellenrepertorium der Werke Rilkes als Schnittstelle von Archiv, Forschung und Edition wird erstmals ein systematisches Verzeichnis aller weltweit bekannten und zugänglichen Werkmanuskripte Rilkes vorgestellt.
Mit der Verzeichnung der materiellen Träger aus dem Prozess von Rilkes Werkproduktion liegt eine maßgebliche Grundlage für die textkritische und forschungsbezogene Aufarbeitung des Nachlassmaterials vor.
Die Beschreibung einschlägiger Merkmale der Materialien, die Darstellung der Entstehungszusammenhänge und die Dokumentation von Provenienzen der insgesamt 336 Textzeugen (Einzelgedichte, Werkkomplexe, Sammelhandschriften), die etwa 1.200 Werke dokumentieren, bieten durch ihre Detailfülle zentrale Anknüpfungspunkte für die künftige Rilke-Forschung. Ergänzt wird das Repertorium durch einen umfangreichen Anhang, der u.a. auch Auktionskataloge und Wasserzeichen der von Rilke verwendeten Papiere dokumentiert sowie ein umfangreiches Werkregister liefert, das über 2.000 Einzelwerke Rilkes erfasst. Durch Erstellung und Kommentierung der Werkchronologie, die wesentliche Elemente der Quellen- und Werkprovenienz abbildet, wird zugleich der überlieferungsgeschichtliche Charakter des Quellenrepertoriums als Archivpublikation deutlich gemacht. Der einführende methodische Teil des Buches stellt u.a. konzeptionelle Überlegungen zur Gattung des Quellenrepertoriums als Instrumentarium der archivarischen und bibliographischen Verzeichnung an und erörtert Strategien und Verfahren für die Erarbeitung eines solchen Repertoriums. Durch seine Anschlussfähigkeit für neue Textzeugen kann das Quellenrepertorium der Werke Rilkes als Modell für die Gestaltung zukünftiger Repertorien dienen.